6.Mai – Einradgeburtstag

Heute genau ist es nun bereits 4 Jahre her, seit mein Einrad per Post angekommen ist. Der Armbruch von 2022 ist schon fast vergessen, das freie Aufsteigen liegt aber zum grössten Teil noch vor mir - aber nicht mehr soooo weit, denn 3 Mal ist es bereits gelungen.

Allzu viel mehr gibts gar nicht zu erzählen ;-) Dass es nun schon 4 Jahre her sind, fühlt sich eigentlich nicht so an - vielleicht deshalb, weil das Einradfahren und das kontinuierliche Lernen in kleinen, aber nicht unmerklich kleinen Schritten immer noch so viel Spass und Freude macht, wie es das am Anfang tat. Also, nicht ganz am Anfang, in den ersten Tagen nach dem Auspacken vor 4 Jahren, da hatte ich schon meine Zweifel, ob das für mich zu lernen wäre. Es hat sich aber bald gezeigt, dass - wenn auch langsam - JA. Am Anfang habe ich sehr akribisch Tagebuch geschrieben, was auch zu den länglichen Blogartikeln 2021, 2022, 2023 geführt hat.

Das vergangene Jahr wollte ich einfach sicherer und präziser Fahren lernen, was nichts weiter braucht als öfters tatsächlich zu üben, und gut darauf zu achten, dass ich dabei gut ausgeruht und nicht wie am Armbruchabend eigentlich zu müde dafür bin.

Und eben - frei Aufsteigen. Dazu hatte ich mir letzten Sommer ein günstiges 20" Vitelli-Einrad via ricardo besorgt, um auf dem Estrich (wie ganz am Anfang) üben zu können. An dieser Stelle ein weiteres Mal danke an Stefan Gauler von einradshop.ch wo ich 2020 dank seiner guter Beratung das 24" GETitONE kaufte, mit dem ich immer noch superzufrieden bin - und nun den gleichen ONE4ALL Flat Sattel auch für das 20" bekommen konnte, denn dessen Originalsattel war extrem unbequem. Mit dem 20" konnte ich viele hunderte Male "trocken" üben, die Gewichtsverlagerung, die's für den Balanceaufstieg braucht, mehr und mehr zu "verstehen" und zu spüren. 10min am Morgen, wenig spektakulär, wenig Erfolg jeweils im Moment, aber über die Zeit wird es klarer, sickert ein, und es gelingt mehr und mehr.

Später, draussen, habe ich auch beim gewohnten Aufsteigen mit Wand oder Pfosten in Griffnähe versucht, frei in den Sattel zu kommen und die Pedalstellung richtig zu haben, und erst dann mich noch abzustützen. Und vor ca. 2 Wochen dann habe ich auf dem Arbeitsweg ein Plätzchen an einem gut gepflasterten Weg im Grünen entdeckt, wo es keine Abstützmöglichkeit gibt, aber dafür Ruhe, Schatten, wenig Publikum und für allfälliges Hinfallen mindestens auf einer Seite weiches Gras (50% Trefferchance...). Auch da, einfach viele male Probieren, und davon hats nun 3 mal schon geklappt!

Im Moment fasziniert mich die grosse Spannweite zwischen "ich kriegs grad so knapp hin" und dem Gefühl, dass ein Ablauf wirklich supersmooth und präzis und wie selbstverständlich gelingt. Das beobachte ich v.a. beim gewohnten Start mit Abstützen, der zwar schon lange eigentlich Routine ist, aber in der Qualität immer noch stark variiert. Das zu verbessern interessiert mich im Moment auch mehr, als neue Tricks zu lernen (ja, die Randsteine aufwärts z.B. - die sind schon auch auf der Todo-Liste, aber für später).

Ok, ein bisschen Text ists nun doch geworden. Und zum Schluss kann ich allen, die sich fragen ob Einrad mit 50+ eine gute Idee ist, nur immer noch sagen: ja, definitiv! Und wer's nicht glaubt, einfach den 1rat von Karl Ulrich Voss lesen! Der ist zwar von 2008, aber auf meine Frage, ob er denn auch heute noch 1-Rad fahren würde, schrieb er: "Natürlich!"! Also, rechne! - Viel potentielle Einradzeit liegt noch vor mir.